EFRÉN LÓPEZ / SOFIA LABROPOULOU / sAKINA TEYNA

Konzert
Di. 13. Mai, 19:30
EFRÉN LÓPEZ Oud / SOFIA LABROPOULOU Kanun / SAKINA TEYNA Gesang
Im zweiten Konzert von Unbounded Sounds begrüßt Sofia Labropoulou ihren langjährigen musikalischen Partner, den Multiinstrumentalisten Efrén López, einen visionären Künstler, der für seine Expertise in mittelalterlicher und globaler Musik bekannt ist.
In der zweiten Hälfte ergänzt die kraftvolle kurdisch/wienerische Sängerin Sakina Teyna das Duo zur Trio-Premiere.
Ort: Sargfabrik Kulturhaus (Goldschlagstraße 169, 1140 Wien) statt.
Barrierefreiheit: Der Veranstaltungsort ist rollstuhlgerecht.
Workshop
Mi. 14. Mai, 10:00 - 17:30
EFRÉN LÓPEZ & SOFIA LABROPOULOU Osmanische Einflüsse auf sephardische Musik
Dieses Seminar befasst sich mit dem tiefgreifenden Einfluss der klassischen osmanischen Musik auf die reiche Tradition der sephardischen Musik. Im Mittelpunkt der Diskussion steht die Übernahme des Makam-Systems – ein bestimmendes Merkmal der osmanischen Musik – und seine Integration in sephardische Melodien. Die Teilnehmer*innen werden untersuchen, wie sephardische und osmanische Musik über Jahrhunderte hinweg in kulturellen Zentren wie Izmir, Istanbul, Edirne und Thessaloniki miteinander verflossen und eine gemeinsame musikalische Sprache erschufen, die auf kulturellem Austausch beruht.
Das Seminar wird Einblicke in die improvisatorischen Elemente dieser Traditionen und ihre tiefen Verbindungen zu den Traditionen der klassischen osmanischen, türkischen und griechischen Volksmusik geben. Diese Erkundung wird durch einen Fokus auf das sephardische Repertoire der Region, mit ausgewählten Stücken, die ihre Übereinstimmung mit der Makam-Theorie hervorheben, bereichert. Die Teilnehmer werden ein tieferes Verständnis dafür gewinnen, wie diese miteinander verbundenen Einflüsse die Musik des Mittelmeerraums weiterhin prägen, und einen reichhaltigen Kontext für die Wertschätzung des bleibenden Erbes der sephardischen und osmanischen Musiktraditionen bieten.
Ort: mica – music Austria Seminarraum (Stiftgasse 29, 1070 Wien) statt.
Dauer: 6 Stunden
Zeit: 10:00 – 17:30 (mit Pause)
Teilnahmegebühr: 80 Euro
Sprache: Englisch
Barrierefreiheit: Der Workshopraum ist rollstuhlgerecht.
Alle Workshops stehen Komponist- und Musiker*innen aller Instrumente offen.
Über die Künstler:innen
Efrén López
Oud
„Efrén López wird für sein außergewöhnliches musikalisches Können und seine Fähigkeit, verschiedene Musiktraditionen nahtlos miteinander zu verweben, hoch geschätzt. Tief verwurzelt in der mediterranen, nahöstlichen und mittelalterlichen Musik schlägt er meisterhaft Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Tradition und Innovation und erschafft Klanglandschaften, die kulturelle Grenzen überwinden.“
Efrén López, geboren 1972 in Valencia, Spanien, ist ein Multiinstrumentalist, Komponist und Produzent, der sich auf die Drehleier und verschiedene Lauten aus der europäischen mittelalterlichen Tradition sowie dem östlichen Mittelmeerraum, dem Nahen Osten und Zentralasien spezialisiert hat. In den letzten 30 Jahren hat er an zahlreichen kreativen Musikprojekten in diesen Regionen mitgewirkt und dabei mit bekannten Künstlern wie Jordi Savall, Ross Daly, Trio Petrakis/Lopez/Chemirani, Stelios Petrakis, Kelly Thoma, Katerina Papadopoulou, Derya Türkan und Zohar Fresco zusammengearbeitet.
López ist auf renommierten Bühnen und Festivals in ganz Europa, dem Nahen Osten, Nordafrika, Amerika, China und Indien aufgetreten. Er hat an mehr als 100 Alben mitgewirkt und als Toningenieur, Arrangeur und Produzent für Künstler wie Ross Daly, L’Ham de Foc, Stelios Petrakis und Ziya Tabassian gearbeitet. Seine Arbeit wurde auch im Fernsehen und Radio vorgestellt, unter anderem auf Sendern wie TVE-2, BBC, ERT und RNE-Radio 3.
Sofia Labropoulou
Kanun-Spielerin, Komponistin, Improvisationskünstlerin und künstlerische Leiterin von Unbounded Sounds
„Sofia Labropoulou hat das musikalische Erbe der europäischen und ägäischen Musiktradition in eine lebendige Praxis umgesetzt.“ Cecile Olshausen – SRF 2 Kultur
Sofia Labropoulou ist eine international gefeierte Kanun-Spielerin, Komponistin und Improvisationskünstlerin, die für ihren zukunftsweisenden Umgang mit dem Instrument bekannt ist.
Durch die Verschmelzung von Volksmusik aus dem östlichen Mittelmeerraum, klassischen osmanischen Traditionen, mittelalterlicher, zeitgenössischer und experimenteller westlicher Musik schafft sie einen Klang, der sowohl zutiefst persönlich ist als auch weltweit Anklang findet.
Nach einer klassischen Ausbildung an Klavier und Schlagzeug entdeckte Sofia als Teenager ihre Leidenschaft für das Kanun und zog später nach Istanbul, um osmanische Musik eingehend zu studieren. Im Laufe der Jahre hat sie die Grenzen des Kanun erweitert und das Instrument, weit über seine traditionellen Rahmenbedingungen hinaus, in völlig neue Gefilde geführt. Ihre innovativen Techniken und experimentellen Kompositionen haben die Rolle des Kanuns in der zeitgenössischen Musik neu definiert und sie als Pionierin auf diesem Gebiet etabliert.
Sofia hat mit wunderbaren Künstlern aus verschiedenen Genres zusammengearbeitet, ist auf renommierten Bühnen weltweit aufgetreten und hat Meisterklassen für Kanun und griechische Volksmusik geleitet. Ihr gefeiertes Soloalbum Sisyphus (Odradek Records, 2020) zeigte ihre einzigartige Fähigkeit, Tradition und Innovation miteinander zu verbinden, während ihr neues Album Spiral weiterhin neue klangliche Möglichkeiten erforscht und das Kanun aus seinen klanglichen Grenzen herausholt.
Als Gründerin und künstlerische Schöpferin von Unbounded Sounds erweckt Sofia ihre Vision von interkultureller Zusammenarbeit und künstlerischem Dialog zum Leben. Das Festival ist ein Beispiel für ihren Glauben an die transformative Kraft der Musik, Menschen und Traditionen zu verbinden und gleichzeitig die Grenzen des künstlerischen Ausdrucks zu erweitern.
Sofia Labropoulou lebt in Wien und komponiert, tritt auf und inspiriert neue Generationen von Musiker*innen mit ihrem revolutionären Ansatz für das Kanun und ihrem Engagement für die Neugestaltung der Musiklandschaft.
Sakina Teyna
Gesang
„Eine Stimme – emotional, empathisch und voller Kraft. Sakina bereichert nicht nur die Wiener Musikszene, sondern international unzählige renommierte Bühnen weltweit.“ Nina Schedlymayer – art & science Κrems
Geboren in Varto in eine kurdisch-alevitische Familie, wuchs Sakina Teyna mit Deyiş (alevitischen spirituellen Liedern) und Geschichtenerzählungen auf.
In den 1990er Jahren erkundete sie die kurdische Gesangstradition am Mesopotamischen Kulturzentrum in Istanbul, bevor sie ihre künstlerischen Aktivitäten aufgrund politischer Unruhen pausierte.
2006 zog sie aus politischen Gründen nach Österreich und begann, ihre Musik wieder öffentlich zu präsentieren. Dadurch erschloss sie sich Auftritte in ganz Europa.
Während dieser intensiven kreativen Phase veröffentlichte Sakina ihr erstes Soloalbum, ROYÊ MI.
Sakina war an mehreren bedeutenden Projekten beteiligt, unter Anderem als Gründungsmitglied des „TRIO MARA“ im Jahr 2011, das kurdische Musik mit modernen Elementen verband, und die Zusammenarbeit mit dem Anadolu Quartet, die zum gefeierten Album KÖPRÜ/THE BRIDGE führte, sollten genannt werden.
2015 gründete sie in Wien die Jazzband Sakina & Friends mit Musiker:innen aus Österreich, Spanien, dem Iran und der Türkei. 2019 nahm die Gruppe das Album Longing/Bendewari/Intizar auf.
In ihrer künstlerischen Arbeit ist ihr Engagement für die Förderung von Frauen- und Menschenrechten tief verwurzelt. Sakinas vielsprachiges und vielfältiges Repertoire umfasst kurdische Dialekte – Kurmanji, Zazaki und Sorani – sowie Türkisch, Armenisch, Persisch und Aserbaidschanisch. Sakinas Werk feiert den Reichtum kultureller und musikalischer Vielfalt. Sie lebt und arbeitet in Wien.