SOKRATIS SINOPOULOS / SOFIA LABROPOULOU / SARVIN HAZIN

Konzert
Sa. 15. März, 19:30
SOKRATIS SINOPOULOS Lyra/Istanbul Kemençe / SOFIA LABROPOULOU Kanun / SARVIN HAZIN Kamanche
Beim Eröffnungskonzert von Unbounded Sounds trifft Sofia Labropoulou den Lyra-Virtuosen Sokratis Sinopoulos, einen international gefeierten Künstler und einer Schlüsselfigur im globalen Jazz und in den musikalischen Traditionen des östlichen Mittelmeerraums.
In der zweiten Hälfte des Abends wird die iranisch/wienerische Kamanche-Virtuosin Sarvin Hazin die Weltpremiere dieses Trios vervollkommnen.
Ort: Sargfabrik Kulturhaus (Goldschlagstraße 169, 1140 Wien) statt.
Barrierefreiheit: Der Veranstaltungsort ist rollstuhlgerecht.
Workshop
So. 16. März, 10:00 - 17:30
SOKRATIS SINOPOULOS Modale Improvisation
Der Workshop wird in zwei Richtungen entwickelt: modale Improvisation im Volksrepertoire des Balkans und des Nahen Ostens sowie modale Improvisation in Verbindung mit neuen modalen Kompositionen in einem zeitgenössischen Umfeld. In beiden Fällen liegt der Schwerpunkt des Workshops auf rhythmischer Improvisation.
Ort: mica – music Austria Seminarraum (Stiftgasse 29, 1070 Wien) statt.
Dauer: 6 Stunden
Zeit: 10:00 – 17:30 (mit Pause)
Teilnahmegebühr: 80 Euro
Sprache: Englisch
Barrierefreiheit: Der Workshopraum ist rollstuhlgerecht.
Alle Workshops stehen Komponist- und Musiker*innen aller Instrumente offen.
Über die Künstler:innen
Sokratis Sinopoulos
Lyra/Istanbul Kemençe
„Wenn Sokratis Sinopoulos spielt, sehe ich die gesamte Geschichte in den alten Klängen der Saiten vibrieren.“
Charles Lloyd
Der griechische Musiker Sokratis Sinopoulos ist ein zeitgenössischer Meister der Lyra (Istanbul Kemençe), einem Streichinstrument, das bis in die byzantinische Zeit zurückreicht. Sein nunanciertes und feinfühliges Spiel beherrscht er mit großem Ausdruck. Sinopoulos hat mit zahlreichen Musikern auf der ganzen Welt zusammengearbeitet. Er überschreitet Genregrenzen zu Jazz und klassischer Musik ebenso mühelos wie er den Volkstraditionen Griechenlands und des östlichen Mittelmeerraums treu bleibt.
Geboren 1974 in Athen, studierte er als Kind byzantinische Musik und klassische Gitarre und begann 1988 unter der Anleitung von Ross Daly, Lyra zu spielen. Sinopoulos’ bemerkenswertes Talent war sofort offensichtlich und er schloss sich ein Jahr später Daly’s Gruppe Labyrinthos an. Danke seiner Produktivitättrug er zu unzähligen Musikaufnahmen weltweit bei.
Im Jahr 1999 wurde er mit dem Melina-Mercouri-Preis für junge Künstler ausgezeichnet. Im Jahr 2010 gründete er zusammen mit dem Pianisten Yann Keerim, dem Bassisten Dimitris Tsekouras und dem Schlagzeuger Dimitris Emmanouil das Sokratis-Sinopoulos-Quartett. Das Debütalbum des Quartetts, Eight Winds, produziert von Manfred Eicher für ECM Records, erhielt weltweit hervorragende Kritiken.
Sokratis Sinopoulos ist Assistenzprofessor am Fachbereich Musikwissenschaft und Kunst an der Universität Makedonien in Thessaloniki, Griechenland.
Sofia Labropoulou
Kanun-Spielerin, Komponistin, Improvisationskünstlerin und künstlerische Leiterin von Unbounded Sounds
„Sofia Labropoulou hat das musikalische Erbe der europäischen und ägäischen Musiktradition in eine lebendige Praxis umgesetzt.“ Cecile Olshausen – SRF 2 Kultur
Sofia Labropoulou ist eine international gefeierte Kanun-Spielerin, Komponistin und Improvisationskünstlerin, die für ihren zukunftsweisenden Umgang mit dem Instrument bekannt ist.
Durch die Verschmelzung von Volksmusik aus dem östlichen Mittelmeerraum, klassischen osmanischen Traditionen, mittelalterlicher, zeitgenössischer und experimenteller westlicher Musik schafft sie einen Klang, der sowohl zutiefst persönlich ist als auch weltweit Anklang findet.
Nach einer klassischen Ausbildung an Klavier und Schlagzeug entdeckte Sofia als Teenager ihre Leidenschaft für das Kanun und zog später nach Istanbul, um osmanische Musik eingehend zu studieren. Im Laufe der Jahre hat sie die Grenzen des Kanun erweitert und das Instrument, weit über seine traditionellen Rahmenbedingungen hinaus, in völlig neue Gefilde geführt. Ihre innovativen Techniken und experimentellen Kompositionen haben die Rolle des Kanuns in der zeitgenössischen Musik neu definiert und sie als Pionierin auf diesem Gebiet etabliert.
Sofia hat mit wunderbaren Künstlern aus verschiedenen Genres zusammengearbeitet, ist auf renommierten Bühnen weltweit aufgetreten und hat Meisterklassen für Kanun und griechische Volksmusik geleitet. Ihr gefeiertes Soloalbum Sisyphus (Odradek Records, 2020) zeigte ihre einzigartige Fähigkeit, Tradition und Innovation miteinander zu verbinden, während ihr neues Album Spiral weiterhin neue klangliche Möglichkeiten erforscht und das Kanun aus seinen klanglichen Grenzen herausholt.
Als Gründerin und künstlerische Schöpferin von Unbounded Sounds erweckt Sofia ihre Vision von interkultureller Zusammenarbeit und künstlerischem Dialog zum Leben. Das Festival ist ein Beispiel für ihren Glauben an die transformative Kraft der Musik, Menschen und Traditionen zu verbinden und gleichzeitig die Grenzen des künstlerischen Ausdrucks zu erweitern.
Sofia Labropoulou lebt in Wien und komponiert, tritt auf und inspiriert neue Generationen von Musiker*innen mit ihrem revolutionären Ansatz für das Kanun und ihrem Engagement für die Neugestaltung der Musiklandschaft.
Sarvin Hazin
Kamanche
„Ihre Beschäftigung mit traditioneller Musik ist sowohl eine Inspirationsquelle für persönliche und authentische Klänge als auch eine Mission der ständigen Neuerfindung und Übersetzung von Musiksprachen.“
Die klassisch ausgebildete Violinistin und Kammermusikerin ist mit iranischen und kurdischen Musiktraditionen vertraut und Teil der europäischen Jazzszene, lebt und wirkt somit in mehreren musikalischen Welten. Ihre Beschäftigung mit traditioneller Musik ist für sie sowohl eine Inspirationsquelle für persönliche und authentische Klänge als auch Auftrag ständiger Neuerung und Übersetzung musikalischer Sprachen.
Sarvin Hazin wurde 1990 in Teheran geboren und begann ihre musikalische Ausbildung in jungen Jahren. An de Universität Teheran studierte sie zunächst Konzertfach Violine bevor sie ihren Lebensmittelpunkt nach Wien verlegte. In Wien schloss sie ihr Konzertfachstudium Violine an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Rainer Küchl mit Auszeichnung ab, gefolgt von einem postgradualen Studium in Kammermusik bei Johannes Meissl.
Neben ihrem Studium im Iran erlernte sie das Instrument Kamanche, das sie immer durch seine Ausdrucksmöglichkeiten für tiefste Gefühle im Klang faszinierte, bei Maestro Ardeshir Kamkar in Teheran.
Zurzeit ist sie Violinistin im Omen Quartet (ehemals INMUAS String Quartet), das sich auf zeitgenössische klassische Musik spezialisiert, die von Volkstraditionen aus verschiedensten Kulturen inspiriert ist. Zudem ist sie Mitglied des Global Music/Jazz-Ensembles Kurdophone, wo sie sowohl als Musikerin als auch als Komponistin tätig ist. Sie ist auch Mitglied des Terrea Trios (Violine, Cello und 31-Ton-mikrotonales Keyboard).
Neben ihrer Karriere als Solistin und Gastmusikerin in verschiedenen Ensembles und Orchestern, darunter die Wiener Symphoniker und das Tonkünstler-Orchester, ist sie auch in Musiktheater- und Musikvermittlungsprojekten für Kinder und Jugendliche engagiert.